Was bietet Freie Software
Freie Software bietet Freiheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Aber nicht nur. Freie Software bietet noch viele andere Vorteile. Freie Software ist wirtschaftlich. Freie Software ist stabil, fehlerarm und kaum virenanfällig. Freie Software darf reifen, bietet einen strategischen Vorsprung und steht für Chancengleichheit und vor allem für ein Mehr an freiem Wissen für alle Menschen.
Wirtschaftliche Vorteile
Freie Software ist
eine Chance für den lokalen Markt.
Durch den steigenden Einsatz von Freier Software entsteht
und wächst der Bedarf an Softwareexperten und Anbietern von Wartungsdiensten im
Bereich Freier Software. Damit fördert und stärkt Freie Software den lokalen
IT-Markt. Freie Software fördert zudem Entwickler von Software, die ihr Know-how
direkt in den lokalen Markt einbringen und sich lokal als Spezialisten für
angepasste Software-Lösungen etablieren können. Etliche lokale Dienstleister
und Entwickler haben diese wirtschaftlichen Möglichkeiten Freier Software
bereits erkannt. Freie Software ist aber nicht nur ein Katalysator für die
lokale Wirtschaft, sondern führt auch zu einem Anstieg von Investitionen bei IT-Größen
wie IBM, Sun Microsystems, Novell, HP, u.a.
Freie Software verstärkt
den Wettbewerb.
Freie Software ist seit einiger Zeit in aller Munde.
Frankreich plant rund eine Million Computer des Staates auf Freie Software
umzustellen und will mit diesem Schritt die staatlichen Ausgaben für
Lizenzgebühren um die Hälfte reduzieren. Für die Stadtverwaltungen von Großstädten
wie München und Bern ist das Argument der Herstellerunabhängigkeit ausschlaggebend.
Auch das Land Südtirol will demnächst in allen Landesämtern OpenOffice.org als
Standard-Bürosoftware etablieren. Wer auch immer auf Freie Software setzt, schafft
dadurch in jedem Fall ein Mehr an Wettbewerb und ein Weniger an Monopol.
Freie Software steigert
die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.
Freie Software wird zunehmend auch von Unternehmen eingesetzt,
natürlich auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Gerade durch den Wegfall von
Lizenzgebühren erleichtert Freie Software den Schritt zu einer Unternehmensgründung.
Doch nicht nur der Kostenvorteil bei der Anschaffung überzeugt Unternehmen und Institutionen
wie Schulen und Universitäten. Freie Software bietet noch mehr wirtschaftliche
Vorteile. Freie Software kann beispielsweise problemlos kopiert und auf
beliebig vielen Computern eingesetzt werden, während bei proprietären
Programmen häufig für jeden Computer eine eigene Lizenz nötig ist. Damit erleichtert
und fördert Freie Software auch neue Arbeitssituationen wie die Heimarbeit.
Freie Software
bietet einen Kostenvorteil bei der Anschaffung.
Der erste und auffälligste Grund für den Einsatz von
Freier Software für Private, wie auch für Unternehmen und Einrichtungen ist in
der Regel die deutliche Kosteneinsparung bei der Anschaffung. Freie Software ist
ausnahmslos frei von Lizenzkosten und zudem in fast allen Fällen - entweder als
Download im Internet oder auf CD gebrannt - kostenlos verfügbar. Trotzdem gilt festzuhalten,
dass in diesem Zusammenhang „frei“ nicht immer und in allen Fällen frei von
Kosten bedeutet. Freie Software muss nicht verschenkt, sondern kann auch
verkauft werden Und: Auch Freie Software will installiert, konfiguriert, gepflegt,
gewartet, geschult und schließlich entsorgt werden.
Freie Software garantiert
einen Neustart zum Bestpreis.
Bei einem kompletten Neuaufbau einer IT-Landschaft hält
Freie Software jedem Vergleich stand. Mit Freier Software ist ein solcher
Neuaufbau zu den geringsten Kosten, mit einer größeren Flexibilität und
Herstellerunabhängigkeit als mit jedem proprietären System zu erreichen.
Freie Software braucht
den Vergleich bei den indirekten Kosten nicht scheuen.
Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen
den Einsatz einer Software spielen oft die zu erwartenden indirekten Kosten für
Einrichtung, Administration, Um/Schulung, Support, Wartung oder auch
Entsorgung. Allgemein lässt sich heute sagen, dass diese indirekten Kosten bei Freier
Software-Lösungen im Vergleich mit proprietären Produkten nicht mehr
nennenswert höher einzustufen sind.
- Einrichtung und Administration: Ein Vergleich der Einrichtungs- und Administrationskosten kann nicht generell, sondern nur von Fall zu Fall gezogen werden. Dabei sind eine Reihe betriebsinterner und technischer Details mit zu berücksichtigen wie Homogenität der IT-Infrastruktur und die Auswahl, Kombination und technischen Eigenschaften der Software.
- Durch die steigende Benutzerfreundlichkeit (Beispiel: OpenOffice.org 2.0 unterscheidet sich so gut wie nicht mehr von Microsoft Office) und den allgemein verstärkten Einsatz von Freier Software fallen bereits heute die Schulungs- wie auch Umschulungskosten immer weniger ins Gewicht.
- Support und Wartung: Freie Software verursacht keinen Mehraufwand an Support oder Wartung (im Sinne von Fehlerbehebung und Updateservice) im Vergleich mit proprietärer Software. Für die meisten Unternehmen und Institutionen erübrigt sich deshalb ein Preisvergleich in dieser Frage. Bei Freier Software wird zudem Support und Wartung häufig kostenlos von der Community geleistet, kann aber auch zusätzlich vor Ort professionell eingekauft werden.
Freie Software hilft
Hardwarekosten zu sparen.
Gerade für Unternehmen und Einrichtungen sind die
möglichen Einsparungen bei den Hardwarekosten immer öfter ein Grund für den Einsatz
von Freier Software. Einerseits kann bei der Verwendung von Freier Software von
einer längeren Nutzungsdauer der Hardware ausgegangen werden. GNU/Linux beispielsweise
kann nur mit dem Kernbetriebssystem ohne grafische Benutzeroberfläche laufen
und so auf Computer eingesetzt werden, die ansonsten keine Verwendung mehr
fänden. Andererseits erfordert Freie Software keine teuren Hochleistungsrechner,
sondern erreicht bereits mit relativ preiswerter und standardmäßiger Hardware
eine sehr gute Performance.
Technische Vorteile
Freie Software wird meist nach technischen, nicht nach kommerziellen Notwendigkeiten programmiert. Der Anwender bekommt das, was er technisch benötigt, nicht das, was aus marketingstrategischen Gesichtspunkten für die Herstellerfirma richtig und wichtig ist. Weil Freie Software nicht von Zeitplänen, finanziellen Grenzen oder Managementvorgaben begrenzt ist, gilt Freie Software als besonders qualitätsvoll, stabil, sicher und fehlerarm.
Freie Software ist
sicher.
Freie Software gilt allgemein als sicher, nein: ist
sicher, zuverlässig und stabil. Sicherheit basiert darauf, dass der Quellcode
sicher und fehlerfrei geschrieben und nicht darauf, dass der Quellcode geheim gehalten
wird. Aus diesem Grund läuft proprietäre Software auch ständig Gefahr, dass ein
böswilliger Computercracker eine Lücke entdeckt und für lange Zeit ausnutzen
kann. Freie Software hingegen fußt auf offenen Quellcodes. Weil jeder somit
diese Software studieren, bearbeiten und damit auch verbessern kann, werden
Sicherheitslücken schnell beseitigt und unerwünschte Funktionalitäten kaum
hineinprogrammiert.
Freie Software ist
stabil.
Sicherheit von Software ist genauso wichtig wie die
Stabilität. Auch dafür besitzt Freie Software ein ausgesprochen gutes Image. Stabilität
reduziert Arbeitsausfälle und den Aufwand für Wartung und Administration. GNU/Linux
beispielsweise ist im Vergleich zu anderen Unix-Betriebssystemen genauso
stabil. Früheren Windows Versionen gegenüber war GNU/Linux eindeutig überlegen, bei
aktuellen Versionen fällt der Unterschied nicht mehr so gravierend aus.
Freie Software ist ausgereift.
Freie Software entsteht in der Regel, weil ein Entwickler
diese Software benötigt, um ein Problem zu lösen oder weil er Spaß am
Programmieren hat. Freie Software steht deshalb unter keinem
Fertigstellungsdruck und ist eben fertig, wenn sie fertig ist. Weil Freie
Software Zeit hat und die Entwickler von Freier Software sich Zeit geben, kann
Freie Software reifen. Durch diesen Reifungsprozess können Sicherheitsmängel
vorgebeugt werden und qualitätsvolle Programme erzeugt werden.
Freie Software ist
fehlerarm.
Freie Software und Fehler: Fehlalarm! Ganz so, ist es
nicht. Jede Software enthält Fehler und natürlich können einige davon auch
sicherheitskritisch sein. Fehler in Freier Software können aber im Gegensatz zu
Fehlern in proprietärer Software von jedem erkannt und bereinigt werden. Dies
ist möglich, weil jeder auf den Quellcode zugreifen und ihn bei entsprechender
Kenntnis auch verändern und damit auch verbessern kann. Dadurch verkürzt sich der
Zeitraum zwischen dem Entdecken eines Fehlers (und damit einer Sicherheitslücke)
und dem Erscheinen einer Lösung, also die Zeit, in der diese Sicherheitslücke
böswillig ausgenutzt werden kann. In jedem Fall müssen Anwender Freier Software
nicht erst auf ein Update des Herstellers warten.
Freie Software ist kaum
virenanfällig.
Freie Software ist auch eine gesunde Software, denn Viren
haben bei dieser Software kaum eine Chance. Durch die Offenheit des Quellcodes
können Viren kaum längerfristig in Freier Software wüten und werden meist
vorzeitig von engagierten Community-Mitgliedern enttarnt und eliminiert. Wenn Experten
darauf hinweisen, dass die Virenanfälligkeit mit der Verbreitung der Software
ansteigt und somit Freie Software bei einer vergleichsweise hohen Verbreitung
genauso anfällig sein wird wie proprietäre Software, dann vergessen sie, dass Freie
Software mit einer hohen Verbreitung auch eine große Anzahl von Entwicklern beschäftigt,
die für eine rasche Behebung von Sicherheitslücken sorgen. Ganz im Gegenteil zu
proprietärer Software.
Freie Software ist benutzerfreundlich.
Die Benutzungsfreundlichkeit von Freier Software galt
lange Zeit als ein wunder Punkt. Das lag daran, dass Freie Software ursprünglich
meist spezialisierte Programme von Technikern für Techniker ohne Anspruch auf
Benutzungsfreundlichkeit waren. Mit dem Aufkommen von freien Benutzeroberflächen
wie KDE und Gnome hat Freie Software in punkto Benutzerfreundlichkeit deutlich
aufgeholt und braucht diesbezüglich den Vergleich mit proprietärer Software
nicht mehr scheuen.
Freie Software ist vertrauenswürdig.
Herausgeber von Freier Software und Freier Software-Paketen
(Distributionen) achten streng darauf, nur Software aus vertrauenswürdigen
Quellen zu verwenden. Die Gefahr von mitgelieferter Spyware, Malware und Adware
ist bei Freier Software deshalb sehr gering. Zudem kann diese von jedem erkannt
und herausgenommen werden und schließlich neu veröffentlicht werden.
Freie Software ist interoperabel.
Die Interoperabilität ist bei Freier Software generell
höher als bei proprietärer Software, da Schnittstellen und Formate von jedem
eingesehen und benutzt werden können. Da die Entwickler Freier Software nicht
immer das Rad neu erfinden möchten, sind sie bestrebt, andere Programme
einzubinden bzw. Teilaufgaben auch von anderer Freier Software erledigen zu
lassen. Diese Software können sie auch gleich mitliefern, so dass man immer den
vollen Funktionsumfang nutzen kann. Bei proprietärer Software sind die Anbieter meist bestrebt, die
Interoperabilität zu verhindern, um die Konkurrenz vom Markt auszuschließen. (z.B.
Windows Media Player, Apple’s Quicktime, Real Player können nur ihre eigenen
Formate lesen!)
Freie Software ist
leicht und klein.
Freie Software ist in der Regel auch kleiner und braucht
somit weniger Speicher, auch weniger Arbeitsspeicher. Ein Grund dafür ist auch,
dass Programmierer von Freier Software auf eine Vielzahl von freien
Bibliotheken im Internet zurückgreifen können. Dadurch werden die entwickelten
Programme nicht nur qualitätsvoller, sicherer und stabiler, sondern eben auch
leichter und kleiner.
Strategische Vorteile
Wirtschaftliche Vorteile und technische Qualitätsaspekte vermitteln bereits ein gutes Bild, ob sich eine Software für den Einsatz im Unternehmen eignet oder nicht. Doch auch strategische Aspekte spielen für die Einsatzentscheidung von Software eine große Rolle.
Freie Software garantiert
Herstellerunabhängigkeit.
Freie Software verhindert eine Herstellerabhängigkeit und
beugt dadurch einem Lock-in Effekt mit hohen Wechselkosten und einer
Abhängigkeit von Produkten vor. Der offene Quellcode und die starke
Orientierung an offenen Standards verhindern zudem, dass Softwarehersteller
durch Vorgabe eines bestimmten Standards eine Abhängigkeit erzeugen. Bei GNU/Linux
sind diese Vorteile besonders deutlich ausgeprägt: Da GNU/Linux auf
Standardhardware läuft, sind Unternehmen nicht auf proprietäre Hardware
angewiesen und können zwischen vielen Angeboten eines wettbewerbsintensiven
Marktes wählen.
Freie Software garantiert
Unhängigkeit bei Support und Wartung.
Auch in der Auswahl von Support- und Wartungsdienstleistungen
bietet Freie Software eine größere Flexibilität und Unabhängigkeit. Unternehmen
und Anwender sind bei der Auswahl von Dienstleistern für Support oder Wartung
nicht gebunden. Selbstverständlich können Anwender jederzeit auch diese
Dienstleistungen bei einem anderen Anbieter ankaufen. Wird Freie Software im
Rahmen eines Werkvertrags von einem lokalen Dienstleistungsunternehmen installiert,
so steht dieses auch für den reibungslosen Einsatz gerade. Dasselbe gilt auch
für den Support.
Freie Software garantiert
Unabhängigkeit durch Standardkonformität.
Auch durch seine Standardkonformität bringt Freie Software
den Anwendern mehr Unabhängigkeit. Diese Konformität wird einerseits durch eine
weite, plattformunabhängige Verbreitung und andererseits durch die starke
Orientierung an Standards erreicht. Zudem sind in Freier Software vom Prinzip
her alle Schnittstellen dokumentiert. Zwar ist Standardkonformität auch bei
proprietärer Software zu finden, bei Freier Software ist sie aber besonders
deutlich ausgeprägt.
Freie Software
garantiert Gestaltungsmöglichkeiten des Funktionsumfangs.
Die Verfügbarkeit des Quellcodes gilt bei Freier Software als
eine Art Versicherung. Der Quellcode wird dann von essentieller Bedeutung, wenn
Hersteller die Weiterentwicklung der Software abbrechen oder den Support
einstellen. Unternehmen können dann andere IT-Anbieter damit beauftragen, oder
selbst die Software weiterentwickeln und pflegen. Unternehmen sind somit bei
der Gestaltung des Funktionsumfangs der Software nicht von Herstellern
abhängig.
Freie Software
garantiert zudem die Nachhaltigkeit von Anschaffungen.
Freie Software, insbesondere freie Betriebssysteme und
Server-Anwendungen, bieten im Falle eines „Ende des Produktlebens“ oder bei
Aufkommen einer neuen Version in der Regel automatisierte und kostenlose
Updates, die rückwärts-kompatibel eingebracht werden können. Bei freier
Software können Programme außerdem über eine Versionsverwaltung einheitlich auf
dem aktuellen Stand gehalten werden.
Gesellschaftliche Vorteile
Freie Software gehört jedem, genau genommen: der Menschheit. Weltweit verfügbar, von jedem einsehbar, nutzbar, veränderbar. Weil jede Software letztlich ein Instrument zur Verarbeitung von Daten, eine Möglichkeit zur Informationsweitergabe, letztlich Wissen darstellt, trägt Freie Software mit dazu bei, dass alle Menschen gleichberechtigt Zugang zu Wissen und Wissenschancen haben.
Freie Software bedeutet
Chancengleichheit.
Freie Software ist für alle Menschen weltweit gleich
zugänglich. Freie Software steht deshalb für Chancengleichheit sowohl im Zugang
zu Wissen, wie auch in der Verarbeitung von Wissen.
Freie Software
behandelt alle Nutzer gleich.
Freie Software schafft keine Diskriminierung nach
Einkommen, Staatsangehörigkeit oder sozialem Status. Das ist bei proprietärer
Software anders: Mancher Hersteller bietet für Schulungszwecke eingeschränkte
Versionen an oder bieten beispielsweise ärmeren Ländern eine eingeschränkte
Version von Software an, die gewisse Hardware-Anforderungen voraussetzen.
Freie Software fördert
die Verbreitung von freiem Wissen.
Freie Software unterstützt freies
Wissen und motiviert und überzeugt immer mehr Menschen, Wissen zu teilen,
Wissen weltweit ohne Einschränkung zur Verfügung zu stellen und gemeinsam in
Freiheit mehr Wissen zu schaffen.